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Medusa II. - Poseidon an Pallas - ZaunköniG - 19.10.2008 Medusa 2. Sonettenkranz Poseidon an Pallas I. Dein Ideal ist eine Kopfgeburt. Sieh hin! Sieh ihre Augen, tränennassen Wangen, und sieh diese steifen, blassen Hände, in ihr Elend festgezurrt; - Du hast sie, als sie schwach war, fallen lassen. Du tust, als hätte sie geraubt, gehurt; hat sie denn je bei deinem Wort gemurrt? So lehrtest du sie, deine Tugend hassen. Sieh hin! Sieht so dein Recht, dein Adel aus? Laß einmal deine Tugendwächter schlafen. Kennst du ihr Herz? Du kennst kaum ihr Gesicht. Räch dich an mir; ich halt das leichter aus. Du konntst sie nicht beschützen; warum strafen? Nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht! II. Nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht, so wenig, wie die Menschen dich verstehen. Sie beten, ketzen, lieben, hassen, flehen, und sehen dir beim Lügen ins Gesicht. Sie glaubens leicht, wenn man etwas verspricht, und höher als Vernunft gilt, was sie sehen. Sie sehen unsre Gaben nicht als Lehen. Die Wahrheit ist nichts Hohes. – Eher schlicht. Ein Fehltritt; - doch bei andren wär er läßlich! Laß sie mit dem Schicksal sich versöhnen. Reichen dir nicht ihre Trauermale? Deine Rache macht euch beide häßlich: die Göttin, und die Priesterin des Schönen. Ich red jetzt nicht zu dir als dein Rivale. III. Ich red’ jetzt nicht zu dir als dein Rivale: Es ging dir doch nicht wirklich um die Sache. Es schmerzt, daß ich es war; Entfache deinen Gegenzauber! Der banale Ausfallschritt nach einem Bacchanale, Pallas, ist’s nicht wert. Nimms sportlich! Lache! Wo blieb das kluge Maß in deiner Rache? Ist dieses deine Weisheit? Die totale? Sie ist für ihren Stolz gestraft genug; ich weiß: grad dafür hattst du sie geschätzt, und wer sich eine Schuld anhäuft, der zahle! Jedoch sie zahlt ja! Hältst du es für klug, daß du den Zins so maßlos angesetzt? Verachte nicht das Schwache, Triviale. IV. Verachte nicht das Schwache, Triviale, denn Schwäche ist nicht Schuld. Sie ist Natur! Dem Schwachen ist sie selbst genug Tortur. Dir, Pallas, ist es leichter, darum prahle nicht mit deiner Kunst, die Glück ist. Nur dies Eine: Dämpfe deine radikale Meinung von Medusa. Das Fatale an ihr, wie auch an jeder Kreatur, ist ihre Ungewißheit. Doch sie glaubte an den göttlichen, an deinen Funken! Nur sie war’s, die auf Erden für dich ficht. Doch nun bist du’s, die ihr das Letzte raubte. Sie ist in Schwarz und Bitternis versunken. Es überwiegt so weit dein bißchen Licht. V. Es überwiegt so weit dein bißchen Licht: das Grauen! Deine Weisheit ist so kalt. Medusa wurd an einem Tage alt. Es ist zum Steinerweichen. Ihr Gesicht nun so entstellt zu sehen, und schon bald hält jeder Maulheld über sie Gericht. Ist das der Lohn für Schweiß und Zeit, Verzicht? Ihr Opfer, das doch dir alleine galt? Du kennst nicht Dank, du kennst auch kein Verzeihen. Viel schlimmer als der Feind ist der Verräter, doch was sind dies, deine Ideale, die dir diese Grausamkeit verleihen? Auch du wirst es vielleicht begreifen, später: So wichtig wie das Opfer ist die Schale. VI. So wichtig wie das Opfer ist die Schale, jedoch nicht so, wie du es gern vernimmst, indem du ihren Wert danach bestimmst, was in ihr lag und liegt; edle Pokale haben ihren Wert an sich. Bezahle Material und Kunst, und gerne nimmst du ihn. Nein, Pallas, leugne nicht, du glimmst doch unter deiner Rüstung. Zeig dich! Strahle! Und Brenne für die Dinge, die du liebst. Du mußt die Liebe nicht erst lang begründen. Verlangt denn irgendwer von dir Bericht? Nimm freudig, aber zähl nicht, was du gibst. Die gröbsten, sind die Unterlassungssünden. So wichtig wie’s Gebet, ist der, der ’s spricht. VII. So wichtig wie’s Gebet ist der, der ’s spricht. Du kannst dein Maß nicht immer höher schrauben. Sieh, wie sie nach deiner Wahrheit klauben, die du predigst, Pallas, aber nicht den Blinden wirst zu helfen, nicht den Tauben. Wer ist es, der für dich den Lorbeer flicht, für etwas Ehre und noch mehr Verzicht? Menschen sind es, und sie müssen glauben. Wahrheit ist so leichthin ausgesprochen, Wissen ist ein hochgestecktes Ziel, doch zwiebelartig schält sich Schicht für Schicht ihre Gewißheit aus. Noch ungebrochen zelebrierst du dieses eitle Spiel, - nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht. VIII. Nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht, denn dir ist niemand teuer oder lieb um seinetwillen, der sich an dir rieb. Alleine, wer nach deinem Munde spricht, den Gleichgesinnten nur schenkst du dein Licht. Der Mensch hat den Verstand, doch auch den Trieb, doch dir geht’s immer nur um das Prinzip, auch wenn die Mehrheit sicher dran zerbricht. Es war nicht recht, den Rufmord anzuzetteln. Schon schäumt die Schande auf in aller Munde, wuchern die Gerüchte und Skandale. Soll sie bei dir um Gnade für sich betteln, für diese eine unbedachte Stunde? Wir Götter selbst sind nicht nur Ideale. IX. Wir Götter selbst sind nicht nur Ideale, ist denn dein Maßstab vollprozentig echt? Nimm Perseus: Ist er weise? Klug? Gerecht? Sein Blut bestimmt die Tat. Der schmale Grat von Treue und Gemeinsinn: schlecht begehbar. Übrig bleibt oftmals der schale Nachgeschmack; es setzt sich der vitale Eigennutz letztendlich durch. Verzecht dein Anspruch, gutes Vorbild sein zu wollen. Perseus schützt du wegen der Verwandtschaft und du verzeihst ihm Grobheit und Ekstase. Medusa aber wird es büßen sollen, das was auch sonst kein Mensch von eigner Hand schafft. Deiner Predigt, Pallas, fehlt Emphase. X. Deiner Predigt, Pallas, fehlt Emphase. Deiner Lehre fehlt die Konsequenz. Der eine kämpft um seine Existenz; dem ist deine Vision ne Seifenblase, für ’s nackte Leben ohne Evidenz. Der andre trägt die wohlgeborne Nase hoch, er blendet dich mit feiler Phrase und sonnt sich groß in seiner Prominenz. Was hast du dir für’n Helden ausgesucht, in dem sich bitter Kraft und Haß vergor? Er ist viel mehr wert, daß man ihn verflucht als die Medusa, die sich dir verschwor. Dein Spruch klingt heute höhnisch und verrucht: „Es liegt an jedem selbst. Schwing dich empor!“ XI. „Es liegt an jedem selbst. Schwing dich empor!“ Die Hoffnung für die Armen, doch den Reichen wird manch Hindernis alleine weichen. Verlassen, wer sich dir zum Gott erkor. Es klingt den Menschen noch von dir im Ohr; sprichst du von Sinn? Von Wahrheit? Oder Zeichen? Du sprichst hier, Pallas, nicht von gleich zu gleichen. „Es liegt an jedem selbst. Schwing dich empor!“ Deine Rede sinkt zur Metaphorik. Der Olivenbaum war ein Triumpf, doch als du deine Lehre abgeschnurt sank deine stärkste Waffe, die Rhetorik. Sie klingt den Menschen nurmehr hohl und stumpf. Als Forderung ist dieses Wort absurd. XII. Als Forderung ist dieses Wort absurd. Das Schöne, Gute, Wahre und das Echte; als ob’s die Menschheit jemals weiter brächte, als ob die Taube nur von Frieden gurrt. Du hast den Weg von Perseus selbst gespurt, damit er deine Niederlage rächte. Niederlage? Nein, Pallas, dich schwächte keine Schwache, menschlicher Geburt. Du hast dein eignes Laster offenbart; das selbe, das du hochhieltst: deinen Stolz. Dein Götteranspruch eine Seifenblase, in die du dich mit Haupt und Herz vernarrt. Die Wirklichkeit ist von ganz andrem Holz. Was ist das Ergebnis solcher Phrase? XIII. Was ist das Ergebnis solcher Phrase? Solln sich die Menschen nach den Göttern recken? Deine Rüstung, Pallas, zeigt schon Flecken. Vergiß die Nichtigkeiten, aber rase wenn du Macht zeigst. Mische Gischt und Gase, statt dich nur hinter Helden zu verstecken die für dich den Feind daniederstrecken. Sieh ihr in die Augen! Sieh’ das war sie! Dieses Monster hast du selbst erschaffen: Deine Wahrheit bröckelt an den Rändern. Sieh dein Opfer, der das Blut gefror. Schenk ihr ein Ende, du besitzt die Waffen. Du kannst die Dinge, nicht die Regeln ändern. So bringst du immer nur dich selbst hervor. XIV. So bringst du immer nur dich selbst hervor. Du hast das Niedere in ihr bekriegt. In ihr, sagst du, doch um so enger schmiegt es sich an dich, Pallas, du armer Tor. In diesem Kampf hast du dich selbst besiegt. Vergiß, daß ich dir ehmals Rache schwor, sieh dich nur vor den eignen Schwächen vor. Du kannst nur geben, was auch in dir liegt. Was gilt dein Glaube an den Fortschritt jetzt? An Wissenschaft, Moral und Kunst? Hier galt’s! Moral hilft nichts, wenn dir der Magen knurrt; die alte Scharte ist heut ausgewetzt; du siehst, auch deine Quelle trägt ihr Salz. Dein Ideal ist eine Kopfgeburt. XV. Nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht! Ich red jetzt nicht zu dir als dein Rivale: Verachte nicht das Schwache, Triviale. Es überwiegt so weit, dein bißchen Licht. So wichtig wie das Opfer, ist die Schale. So wichtig wie’s Gebet ist der, der’s spricht. Nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht. Wir Götter selbst, sind nicht nur Ideale. Deiner Predigt, Pallas, fehlt Emphase. „Es liegt an jedem selbst: Schwing dich empor!“ Als Forderung ist dieses Wort absurd. Was ist nun das Ergebnis solcher Phrase? So bringst du immer nur dich selbst hervor: Dein Ideal ist eine Kopfgeburt! RE: Medusa II.: Poseidon an Pallas - Sneaky - 19.10.2008 Hallo Zaunkönig, so wie ich das sehe, auch in Bezug auf den ersten KRanz ist das der Medusamythos nach Ovid? Die Schülerin, die in Pallas eigenen Tempel mit Poseidon eine Liebesnacht verbracht hat. Zum formellen erst, ein paar Stellen sind mir aufgefallen, die in meinem Ohr unrund klingen. Ein Blick drüber könnte sich da lohnen, und wenns nur ist, um deine Lesart noch mal zu sichern: Sonett 2 Z 11 reichen dir nicht ihre Trauermale genügen dir nicht ihre Trauermale? Sonett V Z 11 doch was sind dies, deine Ideale, doch was sind diese, deine Ideale? Sonett VII Z 4 die du predigst, Pallas aber nicht / sind nur 9 Silben, hört man aber deutlich raus im Umfeld der anderen Zeilen Z5 Tippfehler zu anstatt du Z13 zelebrierst du dieses eitle Spiel, wieder eins zu kurz, Sonett 10 Z2 wieder um eins kurz Z4 ist ein wunderbarer Sechsheber, so wie ich Vision lese. Andererseits hast du mit Visjon einen unangenehmen Holperer ist deine Vision ihm Seifenblase ist deine Visjon ihm nur Seifenblase Sonett 11 Z 10 Der Olivenbaum war ein Triumpf wieder eins zu kurz und Triumph (zumindest nach der alten Regel) Sonett 12 Z 8 keine Schwache, menschlicher Geburt wieder eins kürzer und "R" bei menschlicher ist Tippfehler Z 14 Was ist das Ergebnis solcher Phrase? könnte ein "nun" vertragen. was IST nun DAS erGEBnis SOLcher PHRAse Sonett 13 Z 11 sieh dein Opfer, der das Blut gefror ist für mich ein Haar, der Artikel "der", er bezieht sich im weiteren Sinn auf MEdusa als sie, aber gehört zu Opfer, da müsste es "dem" sein. Neun Silben im übrigen. Die neun Silben kommen dir öfters mal unter. Ich schätz mal du gehst auch nach Ohr vor und die Zeilen klingen ja per se nicht schlecht. Sie fallen halt im Umfeld der längeren Zeilen auf. Gruß Sneaky RE: Medusa II.: Poseidon an Pallas - ZaunköniG - 19.10.2008 Hallo Sneaky, Nach Ovid? Ich weiß es nicht mehr. Der Kranz ist schon etwas älter und ich hatte damals verschiedene Quellen verwendet (und einiges hinzugedichtet). Ich habe die Liebesszene zwischen der Medusa und Poseidon auf einer Blumenwiese in Erinnerung. Allerdings war diese Athene geweiht, insofern die gleiche Grundaussage wie die Entweihung des Tempels. Die Rythmus-Korekturen muß ich mir in Ruhe nochmal vornehmen. Aber du hast Recht. Vor allem, daß ich die Zeilen teils betont, teils unbetont beginne, kann leicht zu Stolperern führen. Erstmal vielen Dank. Ich melde mich dann mit der Überarbeitung wieder. LG ZaunköniG RE: Medusa II.: Poseidon an Pallas - ZaunköniG - 20.10.2008 Hallo Sneaky, nun also die bearbeiteten Sonette. Du hast Recht, vor allem am Zeilenanfang fehlt oft der Auftakt. Gerne habe ich, wenn Satzende und Versende nicht zusammen fallen, den Rythmus einfach fortgeschrieben, aber in vielen fällen führt das wohl zu Stolperern beim Leser. Deine Vorschläge habe ich im Wesentlichen aufgegriffen - und einige weitere Justierungen vorgenommen. Inhaltlich haben sich ja keine Änderungen ergeben. Aber sieh selbst: Zitat:Sonett 2 Nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht, so wenig, wie die Menschen dich verstehen. Sie beten, ketzen, lieben, hassen, flehen, und sehen dir beim Lügen ins Gesicht. Sie glaubens leicht, wenn man etwas verspricht, und höher als Vernunft gilt, was sie sehen. Sie sehen unsre Gaben nicht als Lehen. Die Wahrheit ist nichts Hohes. – Eher schlicht. Ein Fehltritt; - doch bei andren wär er läßlich! Laß sie mit ihrem Schicksal sich versöhnen. Genügen dir nicht ihre Trauermale? Denn deine Rache macht euch beide häßlich: die Göttin, und die Priesterin des Schönen. Ich red jetzt nicht zu dir als dein Rivale. Zitat:Sonett V Es überwiegt so weit dein bißchen Licht: das Grauen! Deine Weisheit ist so kalt. Medusa wurd an einem Tage alt. Es ist zum Steinerweichen. Ihr Gesicht nun so entstellt zu sehen, und schon bald hält jeder Maulheld über sie Gericht. Ist das der Lohn für Schweiß und Zeit, Verzicht? Ihr Opfer, das doch dir alleine galt? Du kennst nicht Dank, du kennst auch kein Verzeihen. Viel schlimmer als der Feind ist der Verräter, doch was sind dieses, deine Ideale, die dir nun diese Grausamkeit verleihen? Auch du wirst es vielleicht begreifen, später: So wichtig wie das Opfer ist die Schale. Zitat:Sonett VII So wichtig wie’s Gebet ist der, der ’s spricht. Du kannst dein Maß nicht immer höher schrauben. Sieh doch, wie sie nach deiner Wahrheit klauben, Du predigst ihnen, Pallas, aber nicht den Blinden wirst du helfen, nicht den Tauben. Wer ist es, der für dich den Lorbeer flicht, für etwas Ehre und noch mehr Verzicht? Die Menschen sind es, und sie müssen glauben. Die Wahrheit ist so leichthin ausgesprochen, Das Wissen ist ein hochgestecktes Ziel, doch zwiebelartig schält sich Schicht für Schicht ihre Gewißheit aus. Noch ungebrochen zelebrierst du dieses eitle Spiel, - nein, Pallas, du verstehst die Menschen nicht. (Zeile 13 lasse ich mal so, ich finde die läuft auch mit 9 Silben rund.) Zitat:Sonett 10 Deiner Predigt, Pallas, fehlt Emphase, und deiner Lehre fehlt die Konsequenz. Der eine kämpft um seine Existenz; Für ihn ist die Vision 'ne Seifenblase, für's nackte Leben ohne Evidenz. Der andre trägt die wohlgeborne Nase hoch, er blendet dich mit feiler Phrase und sonnt sich groß in seiner Prominenz. Was hast du dir für’n Helden ausgesucht, in dem sich bitter Kraft und Haß vergor? Er ist viel mehr wert, daß man ihn verflucht als die Medusa, die sich dir verschwor. Dein Spruch klingt heute höhnisch und verrucht: „Es liegt an jedem selbst. Schwing dich empor!“ Zitat:Sonett 11 Z 10 Der Olivenbaum war ein Triumpf „Es liegt an jedem selbst. Schwing dich empor!“ Die Hoffnung für die Armen, doch den Reichen wird manch Hindernis alleine weichen. Verlassen, wer sich dir zum Gott erkor. Es klingt den Menschen noch von dir im Ohr; sprichst du von Sinn? Von Wahrheit? Oder Zeichen? Du sprichst hier, Pallas, nicht von gleich zu gleichen. „Es liegt an jedem selbst. Schwing dich empor!“ doch deine Rede sinkt zur Metaphorik. Zwar war dir der Olivenbaum Triumph, doch als du deine Lehre abgeschnurt, sank deine stärkste Waffe, die Rhetorik. Sie klingt den Menschen nurmehr hohl und stumpf. Als Forderung ist dieses Wort absurd. Zitat:Sonett 12 Z 8 keine Schwache, menschlicher Geburt XII. Als Forderung ist dieses Wort absurd. Das Schöne, Gute, Wahre und das Echte; als ob’s die Menschheit jemals weiter brächte, als ob die Taube nur von Frieden gurrt. Du hast den Weg von Perseus selbst gespurt, damit er deine Niederlage rächte. Doch: Niederlage? Pallas, nein, dich schwächte hier keine Schwache, menschlicher Geburt. Du hast dein eignes Laster offenbart; das selbe, das du hochhieltst: deinen Stolz. Dein Götteranspruch eine Seifenblase, in die du dich mit Haupt und Herz vernarrt. Die Wirklichkeit ist von ganz andrem Holz. Was ist nun das Ergebnis solcher Phrase? (Nö, das R ist kein Tippfehler.) Zitat:Sonett 13 Was ist nun das Ergebnis solcher Phrase? Solln sich die Menschen nach den Göttern recken? Nein deine Rüstung, Pallas, zeigt schon Flecken. Vergiß die Nichtigkeiten, aber rase wenn du die Macht zeigst. Mische Gischt und Gase, statt dich nur hinter Helden zu verstecken die für dich deinen Feind daniederstrecken. Sieh in Medusas Augen! Sieh das war sie! Sieh: Dieses Monster hast du selbst erschaffen: Sieh: Deine Wahrheit bröckelt an den Rändern. und sieh dein Opfer, dem das Blut gefror. Schenk ihr ein Ende, du besitzt die Waffen. Du kannst die Dinge, nicht die Regeln ändern. So bringst du immer nur dich selbst hervor. Zitat:Die neun Silben kommen dir öfters mal unter. Ich schätz mal du gehst auch nach Ohr vor und die Zeilen klingen ja per se nicht schlecht. Sie fallen halt im Umfeld der längeren Zeilen auf. RE: Medusa II.: Poseidon an Pallas - Sneaky - 20.10.2008 Hallo Zaunkönig "Gerne habe ich, wenn Satzende und Versende nicht zusammen fallen, den Rythmus einfach fortgeschrieben" mhm so ähnlich habe ich mir das auch gedacht, das Enjambment kürzt dann automatisch mit. Trotzdem klingts runder so. Inhaltlich tuts keinen Abbruch, andererseits hilfts dem Lesefluss, ist also mehr als nur sklavisch an den "10/11" Silben kleben. Gruß Sneaky |