Sonett-Forum

Normale Version: Höhlendom
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Kristallen klar zerstiebt am Hallengrund
der Tropfen, stirbt, verweht zu feinem Schleier,
im Takt des Wassers schwingt das Pendel freier
und Zeit verschlingt ein tiefer, dunkler Schlund.

Die Leere wölbt Gestein zur Kathedrale,
bizarr vom Sintersäulenwald durchpfählt
trägt sie titanengleich die Last und schält
aus Marmorblöcken das Monumentale.

Es stillt den Raum und öffnet ihm ein Tor
zum Allerheiligsten. Es ist sein Wille,
ein Hauch hebt an und kühl tritt sie hervor,

gestaltlos, zum Altar, sie ist Sibylle,
und segnend schallt vom Oreadenchor
im Widerhall das Hohelied der Stille.


© Friedrich 2007
Hallo Friedrich,

das verdient eine Standing Ovation.

Die Stimmung ist wunderbar eingefangen, die Bilder eindrucksvoll. Die Oreaden sind mir nicht geläufig, die werd ich gleich nachgooglen.

Gruß

Sneaky
Hallo sneaky,

danke! :-D
Die bekannteste dieser in der griechischen Mythologie beheimateten Naturgeister, die Berge und Höhlen bevölkern, war wohl Echo, die sich so unglücklich nach Narziß verzehrte...

LG Friedrich
Hallo Friedrich,

ich kann mich Sneakys Lob nur anschließen, allein das "durchpfählt" erinnert von Ferne an Vampirgeschichten Wink

LG ZaunköniG