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Normale Version: Caspar David Friedrich: Der Morgen
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Caspar David Friedrich
1774 - 1840


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Der Morgen

Die Nebelfahnen steigen auf, Gewolk
zu werden, näher jenem ersten Schein
Auroras, - Und ihr Spiegel möchte sein
auch noch der seichteste und stillste Kolk.

So sachte nähert sich die Helle an,
die noch Verträumten aus dem Schlaf zu wecken,
als suchte sie den Träumen nachzuschmecken,
und freundlicher erwacht der dunkle Tann

im Sonnenglanz, vom Taufall noch erfrischt.
Dort eine Kate: Noch wie schlafestrunken
liegt sie ganz still im Dunst versunken.

Wie Atem, der sich in die Nebel mischt,
verraucht dort letzte Glut vergangner Nacht.
Auf in den Tag. Ein Anfang ist gemacht.



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