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Normale Version: Ernst Barlach: Wanderer im Wind
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Ernst Barlach



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Wanderer im Wind

Er geht voran. Wohin sein Weg ihn führt,
das sucht er nicht im eigenen Ermessen.
Er geht nicht ziellos und nicht gottvergessen;
er geht voran, auch weil er deutlich spürt,

dass er noch auf dem rechten Wege geht,
trotzdem es einsam dort geworden ist.
Zuweilen drückt der Schuh und spannt am Rist,
doch geht er unermüdlich vorwärts, geht

und geht, egal was sich am Firmament
zusammenbraut. Er folgt den eignen Wegen,
der keine Rast und keinen Umweg kennt.

Beirren lässt der Wanderer sich nicht,
bläst ihm auch steifer nun der Wind entgegen.
Er zieht den Hut nur tiefer ins Gesicht.


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