Sonett-Forum

Normale Version: Melancholie
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Melancholie

Die Flut der Bilder unterliegt Gezeiten.
Ein Traum steigt aus dem Unbewußten auf
und zieht an meinem Blick vorbei: Ein Hauf
Gesichter, Szenen, Ängste, Eitelkeiten
wallt kurz im Schlaglicht wacher Sinne auf:
Hier passt was, - andres will sich nicht recht fügen. -
Dann scheint mich auch Gewisses zu belügen,
doch oben nimmt der Vollmond seinen Lauf.

Der Traum zieht weiter - oder wird gezogen.
Mein Blick schweift langsam ab und unwillkürlich
geht er dem Mond nach. Siehe: Schicht um Schicht,
zusammenhanglos aber ausgewogen.
Wie sich das Licht in seinen Höfen bricht,
wird mir das Fremdsein nach und nach natürlich.



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