Sonett-Forum

Normale Version: Renga mit Monika Garn-Hennlich
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Renga mit Monika Garn-Hennlich



ZaunköniG
-----------------Ein schepperndes Ding
-----------------rollt den Bürgersteig entlang.
-----------------Der Wind pfeift darauf
Monika G.-H.
-----------------Hochwillkommenes Spielzeug
-----------------nicht nur dem stürmischen Wind



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Monika G.-H.
-----------------In meine Stille
-----------------mischt sich das Ticken der Uhr
-----------------Wie fremd wirkt der Takt
ZaunköniG
-----------------Er fordert Aufmerksamkeit
-----------------doch was will er mir sagen?



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Monika G.-H.
-----------------Rauschen des Flusses
-----------------mildert den Schlag der Turmuhr
-----------------ist Trost zum Abschied
ZaunköniG
-----------------Wenn auch das Rauschen verklingt
-----------------beginnt wieder das Warten



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Monika G.-H.
-----------------Am Ort des Friedens
-----------------Kreuze und ihre Schatten
-----------------auf lichter Wiese
ZaunköniG
-----------------Ornamentale Geste
-----------------einer höheren Ordnung



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ZaunköniG
----------------- Zusammensitzen
----------------- ohne groß Bleivergießen
----------------- Ab jetzt kein Stress mehr
Monika G.-H.
----------------- So mancher gute Vorsatz
----------------- spukt uns noch im Kopf herum
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ZaunköniG
----------------- Neujahrs-Jagdfieber
----------------- Die Nachbarsjungen zündeln
----------------- an kurzer Lunte
Monika G.-H.
----------------- Vertrautes Bild uns allen
----------------- seit Generationen



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ZaunköniG
----------------- Die gelbe Sonne
----------------- schmunzelt über ihrem Bild
----------------- dem gelben Schnee hier
Monika G.-H.
----------------- Ob es ihr wirklich gefällt,
----------------- wird ein Geheimnis bleiben



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Monika G.-H.
-----------------In der Straßenbahn
-----------------gleich neben dem Farbigen
-----------------ein freier Sitzblatz
ZaunköniG
-----------------und plötzlich Scham, weil die Scheu
-----------------schwerer wiegt als Toleranz.


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Monika G.-H.
----------------- In der Baumschule
----------------- Tannen und Fichten im Sturm
----------------- erzählen vom Schnee
ZaunköniG
----------------- Er ist erinnert schöner
----------------- als die schwere kalte Last



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ZaunköniG
----------------- Frische Eisblumen
----------------- hinter dem Scheibenwischer
----------------- Wer grüßt mich so früh?
Monika G.-H.
----------------- Der Schneekönigin Kinder
----------------- zaubern die Morgengabe



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Monika G.-H.
----------------- Eissilouhette
----------------- sich zum Wasser bekennend
----------------- auftauender Schnee
ZaunköniG
----------------- Die zerbrechliche Kruste
----------------- trägt mit Mühe die Amsel



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Monika G.-H.
-----------------Blick auf ihr Selfie
-----------------das bunte Kopftuch passt gut
-----------------in den Karneval
ZaunköniG
-----------------Ein seltsamer Anlass, doch
-----------------die Feierlaune steckt an.



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Monika G.-H.
----------------- Auf dem Sammelplatz
----------------- regennasse Christbäume -
----------------- Ein Hund hebt sein Bein.
ZaunköniG
----------------- Selbst die Elstern verschmähen
----------------- das zerknüllte Lametta



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Monika G.-H.
-----------------Amsel und Taube
-----------------an meinem Futterhäuschen -
-----------------wer ist jetzt wohl dran?
ZaunköniG
-----------------Wenn zwei sich nicht entscheiden,
-----------------zeigt der Spatz, dass Frechheit siegt.



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ZaunköniG
----------------- Jeder Schneekristall
----------------- wetteifert mit der Sonne
----------------- Hey, nicht gar so stolz!
Monika G.-H.
----------------- Warum denn nicht noch glänzen
----------------- in diesem kurzen Leben?



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Monika G.-H.
-----------------Wolkengebilde
-----------------Flüchtige Erscheinungen
-----------------Keiner hält sie auf
ZaunköniG
-----------------So heiter erscheint mir dies
-----------------gelassene Verschwinden



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Monika G.-H.
-----------------Leicht wie ein Vogel
-----------------den Planeten verlassen
-----------------ohne Federkleid
ZaunköniG
-----------------Doch wir brauchen die Erde
-----------------um uns nicht zu verlieren



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Monika G.-H.
-----------------Kurz nach dem Regen
-----------------glänzen noch Tropfen am Zweig
-----------------bis die Meise kommt
ZaunköniG
-----------------und mit nickendem Köpfchen
-----------------schaut sie der Pracht hinterher



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Monika G.-H.
-----------------Schatten des Todes
-----------------der Welt allgegenwärtig
-----------------sinnloses Sterben
ZaunköniG
-----------------Auf Schlagzeilen reduziert
-----------------gewöhnt man sich allzu schnell



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Monika G.-H.
-----------------Hoch auf der Mauer
-----------------harrt stolz die Sonnenblume
-----------------denkt nicht ans Verblühn.
ZaunköniG
-----------------Neben dem reifen Kernkorb
-----------------schon neue Flammenkelche


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Monika G.-H.
-----------------Über den Wolken
-----------------zwischen fesselnden Zeiten
-----------------Hände gefaltet
ZaunköniG
-----------------Man glaubt gern an Gebete
-----------------sieht man die zerbrechliche...


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Monika G.-H.
----------------- Drei Rosen im Herbst
----------------- Wie matt erscheinen sie mir
----------------- durch das Fensterglas
ZaunköniG
----------------- Sie blühen in sich hinein
----------------- wenn keine Biene mehr fliegt



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Monika G.-H.
-----------------Novemberregen
-----------------Der Duft von Mandarinen
-----------------in der Straßenbahn
ZaunköniG
-----------------Seltsam wie fremde Sommer
-----------------uns an Winter erinnern



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ZaunköniG
----------------- Es hatte geschneit
----------------- Der geplusterte Morgen
----------------- harrt noch der Sonne
Monika G.-H.
----------------- Zum frisch gefallenen Schnee
----------------- gesellt sich Morgenstille



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ZaunköniG
----------------- Mit getanktem Mut
----------------- die Laternen austreten
-----------------  in einsamer Nacht                                       
Monika G.-H.
----------------- Geschützt von der Dunkelheit
----------------- lässt sich's leichter vollbringen


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Monika G.-H.
-----------------Holz, aufgeschichtet
-----------------frei liegen Jahresringe
-----------------grüßen die Sonne                                       
ZaunköniG
-----------------Künstliche Berieselung
-----------------baut alle Spannungen ab       



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ZaunköniG
----------------- Spatz auf dem Stopschild
----------------- Er braucht es nicht zu lesen.
----------------- Es ist was es ist.                                         
Monika G.-H.
----------------- Einmal ein Vogel zu sein...
----------------- Wer hat das noch nie gewünscht?



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ZaunköniG
----------------- Trichter an Trichter
----------------- hinterlässt das Spatzenvolk
----------------- im geharkten Beet                                         
Monika G.-H.
----------------- Unbekümmert tschilpen sie,
----------------- flattern - und schon sind sie weg.



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ZaunköniG
----------------- Löwenzahnschirmchen
----------------- tanzen mir um die Nase,
----------------- verdrehn mir den Kopf,                                         
Monika G.-H.
----------------- Erinnern mich an Zeiten
----------------- inmitten Blumenwiesen.



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ZaunköniG
----------------- Junk-Food in der Hand
----------------- reflektier' ich mein Laster
----------------- und verzeihe mir                                       
Monika G.-H.
----------------- Eine gute Entscheidung -
----------------- Du kennst dich selbst am besten.



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ZaunköniG
----------------- Die letzten Worte
----------------- hat er sich zurecht gelegt
----------------- für ein Andermal                                       
Monika G.-H.
----------------- Wen der Mut verlassen hat,
----------------- lässt so manches ungesagt.



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ZaunköniG
----------------- O! Ein Rauchkringel
----------------- Er windet sich unendlich
----------------- zur liegenden Acht.                                       
Monika G.-H.
----------------- Faszinierendes Schauspiel,
----------------- ungläubig schauen wir hin.



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ZaunköniG
----------------- Bewegung im Schlick!
----------------- Ein Kind mit Kescher im Arm,
----------------- Froschlaich am Knöchel                                       
Monika G.-H.
----------------- Ein stimmungsvolles Bild
----------------- der ungetrübten Freude!



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ZaunköniG
----------------- Drei Mandelzweige:
----------------- Der Mond, der Berg und der Fluss
----------------- blühen in ihnen.                                       
Monika G.-H.
----------------- Welch wunderbare Ahnung -
----------------- ein tröstlicher Gedanke.



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ZaunköniG
----------------- Der Blick aus dem Zug:
----------------- Wie der vergangene Tag
----------------- zieht Landschaft vorbei
Monika G.-H.
----------------- Und stumm lässt du geschehen,
----------------- was nicht mehr zu ändern ist.



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ZaunköniG
----------------- Geknickte Binsen
----------------- Zwei Libellen herzen sich
----------------- Ringe im Wasser                                       
Monika G.-H.
----------------- Bezauberndes Stelldichein -
----------------- eine wahre Idylle!



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Monika G.-H.
-----------------Frühnebel am Berg
-----------------der Erde sacht entstiegen
-----------------Stiller Neubeginn                                       
ZaunköniG
-----------------zu leichten Schäfchenwolken
-----------------oder schwerem Gewitter.     



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