22.10.2024, 11:38
An die Nacht
MOTIV
O nott', o dolce tempo benche nero,
(Con pace ogn' opra sempr' al fin assalta)
Ben ved' e ben intende chi t' esalta;
E chi t' onor', ha l' intellett' intero.
Tu mozzi e tronchi ogni stanco pensiero;
Che l' umid' ombra ogni quiet' appalta:
E dall' infima parte alla piu alta
In sogno spesso porti ov' ire spero.
O ombra del morir, per cui si ferma
Ogni miseria l' alma al cor nemica
Ultimo delli afflitti e buon rimedio;
Tu rendi sana nostra carn' inferma,
Rasciug' i pianti, e posi ogni fatica,
E furi a chi ben vive ogn' ir' e tedio.
Michelangelo: An die Nacht III.
I.
O Nacht, du holde, wenn auch finstre Zeit!
Mich drängt mein nächtiges Herz, von dir zu sprechen.
Du Schreckliche, die in sein Dunkel schreit!
Du Milde, es mit leisem Griff zu brechen!
Du schwarzer See aus Angst, Gebirg aus Leid,
Landschaft mit Seufzerwald und Tränenbächen!
Gestrüpp aus Laster, Sumpf der Trunkenheit,
Keim, dem verhängt ist, jede Lust zu rächen:
Wenn du der Tod nicht bist, wer bist du, Schoß,
der mich gebar in diese Flucht von Tagen,
darin ich blind und taub und irrend bin ?
Hier steh ich: nackt: ein bittres Menschenlos.
Hilf mir dies Los, hilf mir dich selbst ertragen:
Du gibst den Frieden, treibst das Werk dahin.
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MOTIV
O nott', o dolce tempo benche nero,
(Con pace ogn' opra sempr' al fin assalta)
Ben ved' e ben intende chi t' esalta;
E chi t' onor', ha l' intellett' intero.
Tu mozzi e tronchi ogni stanco pensiero;
Che l' umid' ombra ogni quiet' appalta:
E dall' infima parte alla piu alta
In sogno spesso porti ov' ire spero.
O ombra del morir, per cui si ferma
Ogni miseria l' alma al cor nemica
Ultimo delli afflitti e buon rimedio;
Tu rendi sana nostra carn' inferma,
Rasciug' i pianti, e posi ogni fatica,
E furi a chi ben vive ogn' ir' e tedio.
Michelangelo: An die Nacht III.
I.
O Nacht, du holde, wenn auch finstre Zeit!
Mich drängt mein nächtiges Herz, von dir zu sprechen.
Du Schreckliche, die in sein Dunkel schreit!
Du Milde, es mit leisem Griff zu brechen!
Du schwarzer See aus Angst, Gebirg aus Leid,
Landschaft mit Seufzerwald und Tränenbächen!
Gestrüpp aus Laster, Sumpf der Trunkenheit,
Keim, dem verhängt ist, jede Lust zu rächen:
Wenn du der Tod nicht bist, wer bist du, Schoß,
der mich gebar in diese Flucht von Tagen,
darin ich blind und taub und irrend bin ?
Hier steh ich: nackt: ein bittres Menschenlos.
Hilf mir dies Los, hilf mir dich selbst ertragen:
Du gibst den Frieden, treibst das Werk dahin.
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