Sonett-Forum

Normale Version: Die Weisheit-Jagd
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Die Weisheit-Jagd

Die Weisheit brannte nächst vor flammender Begier,
Als eine Jägerin sich auf die Jagd zu machen:
Sie griff nach Netzen, Garn und den bestellten Sachen,
Ja eh Aurore zeigt die rosengüldne Zier,

Blies sie das Jägerhorn, ganz prächtig, nach Gebühr.
Die Winde folgten nach. Es war umsonst ihr Wachen!
Sie klagte hoch betrübt, daß in der Torheit Rachen
Die meisten sich versteckt. Ich winkte freundlich ihr.

Ich rufte flammenheiß: Goldengel! mein Verlangen!
Ich will freiwillig mich in Netz und Garne fangen!
Mein Jesus sei der Wald, die Büsche seine Schoß!

In dessen Zweigen ich mich lebend halb begraben!
O triff! Schütz-Göttin triff! laß deinen Goldpfeil los!
So wirst du schon ein Wild zur ersten Losung haben


.