Sonett-Forum

Normale Version: Nachklänge 5
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Nachklänge

5


Vor deines Tempels Toren will ich beten,
Vor seinen Schwellen trauern, weinen, klagen;
Doch nicht, wo durch den Geiz mein Glück zerschlagen,
Doch, Liebe, nicht in deinen Tempel treten.

Wo deiner Opfer fromme Düfte wehten,
Da darf nun Mammons düst’rer Altar ragen,
Da darf die Eitelkeit Gebete sagen,
Da singen Hymnen ihre Trugpropheten.

Doch dort, wo Rosen glüh’n auf deinen Fluren
Und ohne Falsch dir girren sanfte Tauben,
Da folg’ ich deines Blütentrittes Spuren.

Dein schönes Bildnis konnten sie mir rauben.
Die nie des reinen Opfers Glück erfuhren;
Doch dich behielt ich und an dich den Glauben.


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