31.08.2024, 09:10
Einem Bekehrten
I.
Prometheus, hast du dir des Himmels Feuer
Geraubt für deiner Schöpfung ird'sche Bilder,
Und flammt die Qual des Büßens auch nicht milder,
Du wurdest nicht zum schmählichen Bereuer.
Wohl nahte dir des Zweifels Ungeheuer,
An deiner Brust zu zehren wild und wilder -
Dich deckten leuchtende Gedankenschilder,
Du bliebst nur deinem hohen Selbst noch treuer.
Kein Gotteswalten über sich erkannte
Der Gott, mit dem du innig dich verschmolzen,
Der schöpferisch in deinem Busen brannte.
Zu hoch für niedern Erdenschmerzes Bolzen,
Wie trug dein Geist, der ehern unverwandte,
Ein Atlas deine Welt und dich, den Stolzen!
II.
Das Sein beschließe, wer sein Werk beschlossen,
Daß frei die Seele sei zur Gottversenkung.
So bricht der Form umhüllende Beschränkung,
Wenn fertig ward das Götterbild gegossen.
Du aber bliebst! Am Gott, der dir entsprossen,
Ward bald genagt vom Wurm der Erdenkränkung.
Dich konnt erniedern nicht des Schicksals Lenkung,
Doch müde macht der Kampf dich und verdrossen.
Die Schwinge sank der kühnsten deiner Fragen;
Du warfst dich matt auf's dürre Glaubensbette,
Das du verschmäht in krafterfüllten Tagen.
Freiwillig fügst du deinen Geist der Kette!
Sie mag, weil's nicht dein Stolz mehr kann, dich tragen,
Daß sie vom Sturz dich in den Abgrund rette.
.
I.
Prometheus, hast du dir des Himmels Feuer
Geraubt für deiner Schöpfung ird'sche Bilder,
Und flammt die Qual des Büßens auch nicht milder,
Du wurdest nicht zum schmählichen Bereuer.
Wohl nahte dir des Zweifels Ungeheuer,
An deiner Brust zu zehren wild und wilder -
Dich deckten leuchtende Gedankenschilder,
Du bliebst nur deinem hohen Selbst noch treuer.
Kein Gotteswalten über sich erkannte
Der Gott, mit dem du innig dich verschmolzen,
Der schöpferisch in deinem Busen brannte.
Zu hoch für niedern Erdenschmerzes Bolzen,
Wie trug dein Geist, der ehern unverwandte,
Ein Atlas deine Welt und dich, den Stolzen!
II.
Das Sein beschließe, wer sein Werk beschlossen,
Daß frei die Seele sei zur Gottversenkung.
So bricht der Form umhüllende Beschränkung,
Wenn fertig ward das Götterbild gegossen.
Du aber bliebst! Am Gott, der dir entsprossen,
Ward bald genagt vom Wurm der Erdenkränkung.
Dich konnt erniedern nicht des Schicksals Lenkung,
Doch müde macht der Kampf dich und verdrossen.
Die Schwinge sank der kühnsten deiner Fragen;
Du warfst dich matt auf's dürre Glaubensbette,
Das du verschmäht in krafterfüllten Tagen.
Freiwillig fügst du deinen Geist der Kette!
Sie mag, weil's nicht dein Stolz mehr kann, dich tragen,
Daß sie vom Sturz dich in den Abgrund rette.
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