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Normale Version: Es drängte mich, mein innres aufzuschließen
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Sonette

XV.


Es drängte mich, mein innres aufzuschließen,
Um besser mich in Andern zu ergründen,
Doch könnt' ich nicht die rechte Sprache finden
Und keine Form, Gedanken drein zu gießen.

Der Dichter heil'gen Lorbeerhain zu grüßen
Und draus geheime Wunder zu verkünden
Versucht' ich wohl, allein in Labyrinthen
Verwirrte ich mich immer mit den Füßen.

Da kam durch eines Mädchens Zauberblick
Die Sprache mit der Form auf einmal mir,
Und plötzlich löste sich der Zunge Band.

Zwar blieben Worte stets noch weit zurück,
Doch ohne Müh' mit leicht geführter Hand
Warf ich das kleine Lieb auf das Papier.


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