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Normale Version: Der Kranz, den wir zum Feste dir gewunden
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Sonette

XIV.


Der Kranz, den wir zum Feste dir gewunden,
Sei unsrer lauten Freude stilles Zeichen.
Voll Rührung muß die Zunge heute schweigen,
Und keine Worte hat der Mund gefunden.

Die Rose kann sich nicht beim Feste zeigen,
Sie ist von schönen Lippen überwunden,
Die Lilie ist aus Neid dahin geschwunden,
Das Arme sich an Weiße ihr vergleichen.

Doch Astern, Rosmarin, Reseden, Nelken,
Lekojen, Myrthen und Vergißmeinnicht,
Sie bringen ihre Huldigung dir dar.

Bald müssen diese Blumen auch verwelken;
Doch unsre Liebe, die zum Kranz' sie flicht,
Vergeht nicht in der Zeit, bleibt immerdar.


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