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Normale Version: O Hoffnung, Trösterin der müden Seelen
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Sonette

VIII.


O Hoffnung, Trösterin der müden Seelen,
Durchdringe mich mit neuen Lebensfreuden,
Die mich auf meiner Bahn zum Ziele leiten.
Was ich verlor, soll mich hinfort nicht quälen.

Das Unglück diente nur, die Brust zu stählen
Und sie zu härten gegen andre Leiden.
Doch für dieß ganze Leben sie zu meiden:
Kann mir ein größres Ungemach noch fehlen?

Verstummt, ihr Lieder, die den Schmerz erneuen
Und meine Seel' in Wehmutsthränen baden,
Ihr könnt' hinfort mich nicht wie sonst erfreuen.

Ermane dich, mein Geist, zu frischen Thaten,
Versuche dich auf ungewohnten Pfaden,
Itzt wirst du selbst das Kühnste nicht mehr scheuen.


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