Sonett-Forum

Normale Version: Reisewunsch
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Reisewunsch

Fühlst Du nun bald auf väterlichen Auen
Der Berge Frühlings-Lüftchen Dich umfließen,
Wie sehnsuchtsvoll die Wolken auf Dich schauen
Und freundlich nickend Blum' und Zweig begrüßen;

Siehst Du am Fels, im heimlich-süßen Grauen
Der Einsamkeit, ein traulich Moos entsprießen
Und bey des Abends seligem Niederthauen
Sein glühend Roth Dich liebend übergießen;

Hörst Du des Waldbachs nächtlich-fernes Rauschen,
Indeß des Mondes Glanz in blauen Weiten,
Der Sterne Hochwacht, schützend, sich entzündet:

Verschmähe nicht den Ahnungen zu lauschen:
Es ist mein Geist, der sich Dir anzudeuten
Mit Erd' und Himmel sehnsuchtsvoll verkündet.