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Normale Version: An seine Charitnis daß sie jhn so fälschlich betrogen
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An seine Charitnis daß sie jhn so fälschlich betrogen


Charitni falsches Hertz was hat dich doch bewogen!
Daß du so manches mahl mit grossem schweren Eydt
Versprochen mir in Lieb hast dein standhafftigkeit/
Und werde doch so gar spöttlich von dir betrogen:

Ach weh der bösen Stundt/ da ich von dir gesogen
Das süsse liebe Gifft/ dadurch so schweres Leidt
In mir gebohren ward/ und nunmehr ist bereit/
Ach Amor hett ich doch dein güldne Pfeil geflohen/

Charitni falsches Hertz bedenck die schwere Rach/
Die dich wird treffen noch mit klagen weh und ach/
Doch weiß ich daß gewiß die liebe zeit wird kommen/

Da du gantz schmertzlich wirst beweinen/ daß du mich
Und mein getrewes Hertz verlassen jämmerlich
Ja mir durch härtigkeit mein Leben hats genommen.