Sonett-Forum

Normale Version: Ich weiss es wohl, hart ist's, auf fernen Auen
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Ich weiss es wohl, hart ist's, auf fernen Auen
Verbannt von der Geliebten, einsam leben,
In nie gestillter Sehnsucht bänglich schweben
Und keinem Labsal, als im Tod, vertrauen.

Doch weiss ich eins, das mit noch tieferm Grauen
Das Herz ergreift, und, wie des Todes Beben,
Den Busen füllt mit ew'gem Widerstreben;
Dies: die Geliebte stets vor Augen schauen.

Sie schau'n, und nimmer herzlich sie umfangen,
Und nie: ich liebe dich! ihr sagen dürfen,
Nie einen Kuss auf ihre Lippen drücken;

Wie Tantalus, am Rand des Stromes hangen,
Und nie die heissersehnte Labung schlürfen,
Und nie dem Zweig die süsse Frucht entpflücken.