03.02.2024, 07:11
An die halb-bekleidete Amaryll
Als ich die erste Glut/ O Amaryll! empfunden/
War ewer zarter Leib die Helffte sonder Kleid/
Ja es verdroß euch sehr/ daß ich zur selben Zeit
Mich hatte gleich zu euch so unverhofft gefunden/
Ach zürnet nicht/ daß ich mich dessen unterwunden/
Dieweil ich preisen muß vor allen Zierrath weit/
Was euch hat dazumal gebracht in solches Leid/
Die wahre Schönheit ist an Hoffart nie gebunden.
Der weisse Marmor-stein nimpt keine Farben an/
Im Fall ihr weret auch mit Sammet angethan/
Doch wurde dieser Glantz im minsten nicht erhöhen
Dis Göttlich schöne seyn. Ob diesem auch so wehr'/
O daß ich solte dann euch sehen nimmermehr!
Weil meiner Sinnen Krafft nicht würde wol bestehen.
Als ich die erste Glut/ O Amaryll! empfunden/
War ewer zarter Leib die Helffte sonder Kleid/
Ja es verdroß euch sehr/ daß ich zur selben Zeit
Mich hatte gleich zu euch so unverhofft gefunden/
Ach zürnet nicht/ daß ich mich dessen unterwunden/
Dieweil ich preisen muß vor allen Zierrath weit/
Was euch hat dazumal gebracht in solches Leid/
Die wahre Schönheit ist an Hoffart nie gebunden.
Der weisse Marmor-stein nimpt keine Farben an/
Im Fall ihr weret auch mit Sammet angethan/
Doch wurde dieser Glantz im minsten nicht erhöhen
Dis Göttlich schöne seyn. Ob diesem auch so wehr'/
O daß ich solte dann euch sehen nimmermehr!
Weil meiner Sinnen Krafft nicht würde wol bestehen.