Sonett-Forum

Normale Version: Beim Tode meiner frommen Mutter Maria
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Beim Tode meiner frommen Mutter Maria

Du hast, o treue Mutter, uns verlassen,
Als winterlich die erste Flocke fiel,
Und mühten wir uns eifrig noch so viel,
Die Blumen fehlen – o die kalten, nassen

Herbstlichen Winde will ich immer hassen!
Die Blume, ihres Zornes hülflos Ziel,
Gab alle Blätter ihnen hin zum Spiel,
Und alle Farben machten sie erblassen.

Doch hast du redlich immerdar gerungen,
Und wenn gerecht wird sein der Kämpfer Sichtung,
Nicht ohne Kranz stehst du dann vor dem Throne!

Drum nehm’ ich Thränen, Schmerz, Erinnerungen
Und binde sie mit dunklem Band der Dichtung,
Dir also flechtend eine Liederkrone.


.