Sonett-Forum

Normale Version: Das verwundete Herz
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Das verwundete Herz

Was mag am Tödtlichen das Herz verwunden
Tief, tief in seinen innersten Bereichen,
Dort wo Natur des Lebensrades Speichen,
Ein Gottgeheimniß, unsrer Brust verbunden?

Was heilen und vernarben nicht die Stunden,
Die wohl das Haar, doch nicht den Kummer bleichen?
Was quält die Brust mit Schmerzen ohne Gleichen,
Bis sie Genesung durch den Tod gefunden?

Die Lieb’ ist’s, die, verrathen und belogen,
Zum Born unsel’ger Leiden sich gestaltet,
Wenn Hoffnung ihr und Freude ganz entflogen...

Das Mitgefühl, die Zärtlichkeit erkaltet,
Und still schließt sich die Seele, die betrogen,
Wie bei Gewittern sich die Blume faltet.


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