Sonett-Forum

Normale Version: Finsternis
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Finsternis

Wann uns die große Leere fahl umlichtet,
Und wann im Schwindel allzu klaren Schauns
Wir taumeln über das Geheg des Zauns,
Der um die Welt des Menschen aufgerichtet,

Wann sich kein Flor mehr vor den Augen schichtet,
Wann Pein die Glut des Hoffens und Vertrauns,
Dann kosten wir die Lust des tiefen Grauns,
Das die Ermattung nimmermehr beschwichtet.

Denn schal ward alles: Liebe wie Entsetzen,
Und selbst die Kunst verliert die Strahlenpracht,
Ein Sonnenball, erstickt von Wolkenfetzen.

Nur eines bleibt, was Herzen klopfen macht:
Zu forschen nach des Fluchs geheimen Netzen
In deinem Reich, o Fürst der ew'gen Nacht!