Sonett-Forum

Normale Version: Dies teilnahmslose und erstaunte Sehen
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Dies teilnahmslose und erstaunte Sehen,
Mit leisem Rückerinnern eigner Leiden,
Läßt traumhaft uns des Lebens Regung meiden –
Wie lautlos sich die klaren Stunden drehen!

Aus allem sprießt ein leuchtendes Verstehen
Und bannt geruhig Fühlen und Entscheiden,
Ob die verwaisten Sommersonnen scheiden –
Ob jene bleichen Mädchen untergehen.

Denn alles Sterben ist ein Selbstzerstören,
Wenn wir die Stimmen unsres Blutes hören ...
Wann uns die Dämmerung zu mächtig ist.

Doch was ich einst im Wandeln auch erduldet,
Was durch das kühle Schauen ich verschuldet –
Ich weiß es, daß der Tod mich nicht vergißt!