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Normale Version: Die Brahmin und das Sudra-Weib
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Die Brahmin und das Sudra-Weib

Enthebe dich, unreine Menschheit-Schande!
Wie kannst du Wasser hier zu schöpfen wagen,
Da du mich Reine siehst am Ganges-Strande?
Die Brahmin sprichts, die Sudra hörts mit Zagen. -

O weh, du hast mir mein Gefäß zerschlagen. -
Barfüßige mit schmutzigem Gewande,
Recht dir geschiehts; nicht in unheilge Bande
Gefaßt, muß heilig Wasser man enttragen. –

Die Brahmin schöpft, doch sie das Wasser fliehet;
Dem Sudraweib zum festen Ball sichs rollet,
Und still geht sie zu ihrer niedren Hütte.

Dem Stolz die Brahmin schwere Buße zollet;
Mit abgeschornem Haar durchs Land sie ziehet,
Vom Mann verstoßen nach Brahmanen Sitte.


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