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Normale Version: Der innigste Wunsch
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Der innigste Wunsch

Wenn sehnsuchtsvoll nach etwas wird gerungen,
Ists nicht Begierde nur, es zu empfangen,
Es ist ein grundursprüngliches Verlangen,
In das die Seele gänzlich ist verschlungen.

Von Sehnsucht ist der Busen tief durchdrungen,
Wenn süßen Liebeglühens zartes Bangen
Errötend färbt der Jungfrau holde Wangen,
Wenn ihr der Gegenliebe Wort geklungen.

Mit Sehnsucht wünscht man sich zum Schoß der Erde,
Daß Staub zu Staub und Geist zu Geiste werde
Und Himmlisches vom Irdischen sich trenne.

Allein am heftigsten die Sehnsucht glühet,
Daß, was das Erdenlicht als Schatten fliehet,
Im Himmlischen sich wieder liebend kenne.

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