Sonett-Forum

Normale Version: König Frost
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König Frost

Eiskönig Frost wölbt die kristall’nen Brücken
Und schlägt den Rhein, den frei’sten Strom, in Ketten;
Das Leben muß sich in die Tiefe retten,
Weil Lasten Eis die mächt’ge Woge drücken.

Unwillig beugt der Riese seinen Rücken
Und wühlt sich tief in seine tiefsten Betten;
Da läutet Frühling seine Ostermetten,
Will Erde fei’n und mit dem Brautkranz schmücken.

Horcht wohl der Alte auf des Freier’s Klänge?
Er hebt das Haupt und bricht des Kerkers Enge,
Wälzt Riesenschollen schmetternd im Gedränge.

Frei wallt er hin und wirft das Eis zu Rande,
Wogt majestätisch groß durch seine Lande.
Und du, sein Volk, trügst Bande noch und Schande?


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