Sonett-Forum

Normale Version: Lebensfesseln
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Lebensfesseln

Mit Sorge ketten sie den Menschen fest,
Die Erdenmächte, die das Leben lenken,
Ach, alles tapf’re Wollen, kühne Denken,
Was hilft’s, wenn uns die Sorge nie verläßt.

Titanenstolz, den letzten, armen Rest
Von Ahn Prometheus herrlichen Geschenken,
Wir müssen todt ihn in die Brust versenken,
Versetzen für ein warmes, weiches Nest.

Dann knirschen wir vergebens mit den Zähnen
Ins Stahlgebiß und reißen an den Ketten,
Gefangner Löwe schüttelt so die Mähnen

Und kann sich doch nicht aus den Eisen retten;
Bis nie mehr angeborner Muth erwacht
Und zur Gewohnheit wird die Niedertracht.


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