Sonett-Forum

Normale Version: Camoes
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Camoes

»Laß, meine Muse, deinen armen Dichter,
An deiner Brust laß ruhn ihn noch einmal;
Bald führt ihn in der Schatten ödes Thal
Der nimmermüde, ewige Vernichter.

Dann endlich darf ich fragen meinen Richter:
Warum stets mir des Lebens ärgste Qual,
Das bittre Darben, und am üpp'gen Mahl
Rings um mich her ein prassendes Gelichter?

Der jetzt beseligt ruht in deinen Armen,
Rang jüngst mit Schmerz nach einem Stückchen Brod;
Sein Volk, sein König sieht es ohn' Erbarmen.«

Die Muse sprach: Willst du mit jenen tauschen?
Das Wallen ihrer Aehren lindert Noth –
Dich führt' ich hin, wo Lorbeerhaine rauschen.


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