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Normale Version: Bottler, Joseph Eugen: An die Geliebte
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Joseph Eugen Bottler
1812 - ?


An die Geliebte

Geöffnet des Entzückens gold’ne Pforte
Ward meinem Blick, als ich die Holde sah;
Was ich empfand, ich fand dafür nicht Worte;
Nur schweigend, bebend, seufzend stand ich da!

Verkünd’ es, Lied, in jubelndem Akkorde:
„Ich leb’ in ihr, ist fern sie oder nah’.
Mein Erdenhimmel liegt in Einem Worte
Vom schönsten Mund, in einem leisen Ja!“

Laß, Amor, bald in zaubervollem Lächeln
Dieß Ja entschweben ihrer Rosenlippe!
Laß mich des Lebens Seligkeit erwerben!

Ob Stürme tosen oder Weste fächeln,
Dräut selbst der Tod mit seiner scharfen Hippe;
Mit ihr ist’s süß zu leben, süß zu sterben!