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Normale Version: Heuberger, Karl: Die Heimat
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Karl Heuberger     
fl. 1843              


Die Heimat


Aus ihren tiefdunklen Augen strahlet Glut
und Lebensfülle



Kennt Ihr an Afrika´s gluthauchenden Gestaden
Gallina´s Nest, *) die Heimat prächt´ger Frauen?
Gallina´s, auf des Rheines Nebenauen
noch jüngst der Neid der reizendsten Najaden?

O Brand der Augen, dunkelnd die Plejaden,**)
Glutrosen in der Waldesnacht der Brauen!
So lebensvoll! Gefährlicher zu schauen
Als einer Ceres lebenvollste Waden.

Sollst, neidisch Frauenvolk, sie nicht verdammen,
Weil arglos sie den Heimathtrieben folgt,
Nicht leichte Wunden ritzt, gleich schwachen Schrammen,

Nein, mit dem Flammenblitz die Herzen dolcht!
Wie Löwen, mähnenschüttelnd, in den hellen
Mondnächten grausam morden die Gazellen.


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