29.01.2007, 01:08
Ernst Barlach: Frau im Wind
Mit ihrem Umhang spielt ein leichtes Wehen
und auch ihr Haar läßt sie den Winden gerne...
- vielleicht doch eher teilnahmslos. Nicht Sterne
nicht Natur läßt ihren Blick sich drehen.
Woher der Wind geht, sieht sie in die Ferne,
doch was sie sucht, das wird sie dort nicht sehen.
Sie weiß es, kann sie ´s auch nicht ganz verstehen.
Sie braucht noch Zeit: zum Schauen, Zeit zum lernen.
Die Hand liegt auf der Brust. Sie hält. Sie fühlt.
Sie hält den Umhang, der den Körper hüllt
und zeigt in ihrer Haltung mehr: Sie friert.
Sie wärmt sich selbst und zeigt: ja, hier,
Dein Atem ist mit Sinnlichkeit gefüllt.
Verborgen liegt die Antwort tief in Dir!