Sonett-Forum

Normale Version: An ein Mädchen, das mir Stüve's Bild schenkte
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Moritz Hartmann
1821 - 1872


An ein Mädchen, das mir Stüve's Bild schenkte.

Wie hast Du mich erkannt, Du Holde, Milde!
Und dies Erkennen hat mich neu entzündet,
Weil Dich der Kampf, den Dir mein Lied verkündet,
Nicht rückgeschreckt, der heiße, vesperwilde!

Du weißt, ich hasse die Tyrannengilde,
Du weißt, ich fühl' den Männern mich verbündet,
Die's alte Recht in Drang und Streit begründet -
Und kommst entgegen mir mit Stüve's Bilde!

So segnet unsern Bund die heil'ge Dreiheit:
Dein Schönheitsglanz, und meines Busens Freiheit,
Und d'rüber schwebt die weiße Liebestaube.

Wo Liebe nah't, die Opfergluth zu warten,
Kann nimmer in Vertilgung sie entarten,
Und neugeweiht erstarkt mein Freiheitsglaube.
 

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