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Normale Version: Ernst Barlach: Der Einsame
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Ernst Barlach: Der Einsame

Der lose Blick sucht noch die nächsten Schritte,
Er sieht und sieht doch nicht, und ungefragt
erstirbt das Wort in seinem Mund, beklagt
die ganze Haltung die verlorne Mitte.

Nicht Hoffnung ist zu sehn, ja, nicht mal Bitte;
Er wendet, windet sich, versucht verzagt
das Dunkel abzuschütteln das ihn plagt,
das ihn von aller Freude abgeschnitten.

Beklagend sein verlorenes Gesicht:
Zufrieden ist er nicht mit seinem Stand.
Gebeugt verlagert er sein Gleichgewicht,

Fast unkenntlich die Glieder im Gewand.
Ganz eng am Leib behütet er sein Licht.
Es leuchtet – unter vorgehaltner Hand.