Sonett-Forum

Normale Version: Der Lohn
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Der Lohn

Sie schweigt, und schaut empor und lächelt wieder.
Es schwebt ein süßes Wort auf ihrem Munde,
Und Engels Anmuth webt um ihre Glieder,
Und Töne flöten in des Waldes Runde.

"Wohl ziemen Dir die Rosen für die Lieder,
Beginnt sie nun, komm! feyern wir die Stunde,
Die uns vereint, ich komm' zu Dir hernieder,
Und leb' mit Dir im kurzen Geisterbunde.

Nie welke Dir der Kranz, nie soll der Neid
Mit gift'gem Hauch an diese Blumen rühren!
Ich hab' ihn Dir mit ew'ger Kraft geweiht.

Gedenke mein! Des Lebens Stunden führen
Nicht immer Kränze Dir im heit'ren Reigen,
Und zieh'n an Dir vorbey mit düst'rem Schweigen!"