Sonett-Forum

Normale Version: Hans Sachs
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Hans Sachs

Da sitzt der Greis mit silberweißem Barte
Am Tische still, als ob er emsig dächte!
Doch seinen Geist umlagern dunkle Nächte,
Rings Bücher offen, wie er's sonst gewahrte!

Der treue Sänger, der es offenbarte,
was ihm verliehen des Gesanges Mächte -
Er hat nichts mehr, das ihm noch Freude brächte,
Da er gern alles gab, die Kraft nicht sparte.

Du matte Lampe hast dich selbst verzehret!
Wie muß des Grabes Ruhe den erquicken,
Der lebend ja nicht mehr gehört der Erde!

Die Hülle bricht, das Lied wird noch geehret!
Es sank dein Grab, das Halme längst umnicken,
Der Dichter bleibt, der durch sich selbst Verklärte!


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