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Normale Version: Am Geburtstage meiner verstorbenen Gattin
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Am Geburtstage meiner verstorbenen Gattin

Dem Tag' - den ich in Jubel oft begrüßet,
An dem das erste Licht der Welt erblickte
Die Theure, die mich einst so hoch beglückte, -
Gilt jetzt die Zähre, die dem Aug' entfließet.

Schwer drücket, was das wunde Herz vermisset!
Die Wünsche, die ich immer liebend zu ihr schickte,
Der Lohn, womit ihr Auge mich erquickte,
Der Himmel ist's, der Alles mir verschließet!

Doch dahin will ich heiße Bitten senden,
Der Weltenvater möge heilsam spenden,
Was meine Lieb' hier nimmer finden kann.

Gewähre Huld mir, der von dir geschieden,
Und sende mir den segenvollen Frieden
Auf dieses Lebens nachtumhüllte Bahn!


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