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Normale Version: Gemminger. Karl: Die Reue
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Karl Gemminger
1790 - ?


Die Reue

Wie gewaltig drängt der Schmerz dein Leben,
Wie die Augen schüchtern um sich blicken!
Will das Leid dich ganz darnieder drücken,
Kannst du nicht den Blick zu Gott erheben?

Nutzlos ist dein kummervolles Streben,
Nimmer wird der Frohsinn dich beglücken,
Ruhe nimmer deine Tage schmücken,
Vor der eignen Schuld nur mußt du beben!

Hast du dich doch selbst mit Schmerz beladen,
Folglos sind die immer neuen Klagen,
Reue nicht! - wird sie im Herzen wohnen.

Suche Trost in jenen guten Thaten,
Die das Herz vollbracht in bessern Tagen;
Reue sühnt, - und Ruhe wird dich lohnen.


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