Sonett-Forum

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Sänger-Preis

Süß tönt die Lyra an des Sängers Seite,
In goldnen Wogen strömt des Liedes Quelle,
Und bunte Bilder spiegeln in der Helle
Der Fluth den ewig grünen Kranz der Freude.

Hehr steht er, in dem heil'gen Priester-Kleide,
Der Muse Sohn, auf ihres Tempels Schwelle,
Von ihrem Kuß durchglüht, rauscht auf die Welle
Der Phantasie, und braust in ferne Weite.

Ein Schiffer auf der Zeiten Oceane
Durchsegelt schnell der Sänger die Aeonen,
In seines Liedes leichtgefügtem Kahne;

Den Günst'gen beut er seiner Dichtung Kronen,
Und schmäht der Haufe ihn im stolzen Wahne,
Wird dankend doch der Enkel ihm noch lohnen.


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