Sonett-Forum

Normale Version: Der Keuschen
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Der Keuschen

Weiß wie der Schnee ist deiner Unschuld Kleid,
Das um die schönen Glieder zart sich schmieget.
Dieß ist der wahre Reiz, der nimmer trüget,
Dieß ist der Schmuck, der dich dem Himmel weiht.

Und diese Schönheit raubt dir keine Zeit,
Wenn die des Leib's auch ihrer Sens' erlieget.
Dieß ist der Reiz, der Herzen stets besieget,
Der nur Verwundrung weckt und nicht den Neid.

Wie bald verweht des Veilchens süßer Duft!
Wird stets dein Augenstern so himmlisch blicken?
Sinkt nicht der zarte Leib einst in die Gruft?

Doch aus der Asche wird der Phönix schweben
Und deines reinen Geistes keusches Leben
Wird ewig mit der Unschuld Kleid sich schmücken.


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