20.11.2023, 04:21
Karl Weichselbaumer
1791 - 1871
Nach der Darstellung des König Lear
(München 1824)
Oft hörte man die Klage schon ertönen,
Daß flüchtig Mimenkunst vorüber schwebet,
Und dunkel nur im Mund' der Nachwelt lebet,
Was sie auch gab des Großen und des Schönen.
Doch wenn der Jammer Lears das Herz durchbebet,
Und alle Wangen taucht in Mitleidsthränen,
Da mag's den Künstler mit der Kunst versöhnen,
Daß keine mächtiger ergreift, erbebet.
Und wird des Dichters Geist so tief ergründet,
So zauberisch in's Daseyn vorgerufen,
Wie hier der Britten Größter sich verkündet,
Dann müssen Sänger wachen für das Leben
Des Mimen auf der Zukunft fernen Stufen,
Gleichwie er Sängern Gegenwart gegeben.
.
1791 - 1871
Nach der Darstellung des König Lear
(München 1824)
Oft hörte man die Klage schon ertönen,
Daß flüchtig Mimenkunst vorüber schwebet,
Und dunkel nur im Mund' der Nachwelt lebet,
Was sie auch gab des Großen und des Schönen.
Doch wenn der Jammer Lears das Herz durchbebet,
Und alle Wangen taucht in Mitleidsthränen,
Da mag's den Künstler mit der Kunst versöhnen,
Daß keine mächtiger ergreift, erbebet.
Und wird des Dichters Geist so tief ergründet,
So zauberisch in's Daseyn vorgerufen,
Wie hier der Britten Größter sich verkündet,
Dann müssen Sänger wachen für das Leben
Des Mimen auf der Zukunft fernen Stufen,
Gleichwie er Sängern Gegenwart gegeben.
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