05.12.2023, 10:10
Johann Diederich Gries
1775 – 1842
Sei was du willst
Sei was du willst, auf dieser Welt gewesen:
Ein Kind der Phantasie, ein Sohn der Erde;
Starbst du als Held, erlagst du der Beschwerde,
Unfähig, dich vom eignen Fluch zu lösen:
Von allem Zufall bist du nun genesen;
Nur Ew’ges blieb. Ein schöpferisches Werde
Gab dir Gestalt und himmlische Gebärde
Und unveränderliches Sein dem Wesen.
Ein hoher Genius ruft aus deinem Grabe
Dich neu hervor; er schwebet dir zur Seiten,
Du mußt durch ihn Unsterblichkeit erwerben.
So stehst du da, durch seine Göttergabe
Ein ewiges Gesetz für alle Zeiten:
Wer liebt wie du, muß leiden so und sterben.
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1775 – 1842
Sei was du willst
Sei was du willst, auf dieser Welt gewesen:
Ein Kind der Phantasie, ein Sohn der Erde;
Starbst du als Held, erlagst du der Beschwerde,
Unfähig, dich vom eignen Fluch zu lösen:
Von allem Zufall bist du nun genesen;
Nur Ew’ges blieb. Ein schöpferisches Werde
Gab dir Gestalt und himmlische Gebärde
Und unveränderliches Sein dem Wesen.
Ein hoher Genius ruft aus deinem Grabe
Dich neu hervor; er schwebet dir zur Seiten,
Du mußt durch ihn Unsterblichkeit erwerben.
So stehst du da, durch seine Göttergabe
Ein ewiges Gesetz für alle Zeiten:
Wer liebt wie du, muß leiden so und sterben.
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