Sonett-Forum

Normale Version: Sei was du willst
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Johann Diederich Gries
1775 – 1842

Sei was du willst


Sei was du willst, auf dieser Welt gewesen:
Ein Kind der Phantasie, ein Sohn der Erde;
Starbst du als Held, erlagst du der Beschwerde,
Unfähig, dich vom eignen Fluch zu lösen:

Von allem Zufall bist du nun genesen;
Nur Ew’ges blieb. Ein schöpferisches Werde
Gab dir Gestalt und himmlische Gebärde
Und unveränderliches Sein dem Wesen.

Ein hoher Genius ruft aus deinem Grabe
Dich neu hervor; er schwebet dir zur Seiten,
Du mußt durch ihn Unsterblichkeit erwerben.

So stehst du da, durch seine Göttergabe
Ein ewiges Gesetz für alle Zeiten:
Wer liebt wie du, muß leiden so und sterben.



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