31.12.2023, 03:41
Auf mein langwüriges Unglück
Die Warheit* saget selbst in diesem Freudenspiele,
daß, eh der Tag vergeht, die Tugend siegen soll
mit samt der Dapferkeit, und werden Freuden voll.
Ach’ das mein Ungelück auch wär bey seinem Ziele,
vor Zornes-Donner, mir ein Gnaden Strahl her fiele!
daß ich nur einst erführ’, wie über Irdisch wol
das Gut’ auf Böses schmeck’; das deinen Hasses groll,
O unbarmherzigs Glück, dein Muht an mir nicht kühle.
Soll denn die Warheit selbst bey mir unwarhafft seyn,
unüberwindlich auch mein Unglück nur allein?
Ach! so befihl’ ichs dem, der alle Sachen lenket,
das sie doch endlich gut, wie bös sie sehn, ausgehn.
Sein Raht (tobt Höll und Welt) muß doch zu letzt geschehn.
Leicht hat GOtt zu erhöhn im Sinn, weil er versenket!
* Die Warheit redet in einem an Keyserlichen Hof
gehaltenen Schauspiel von der Verspotteten Zauberkunst.
.
Die Warheit* saget selbst in diesem Freudenspiele,
daß, eh der Tag vergeht, die Tugend siegen soll
mit samt der Dapferkeit, und werden Freuden voll.
Ach’ das mein Ungelück auch wär bey seinem Ziele,
vor Zornes-Donner, mir ein Gnaden Strahl her fiele!
daß ich nur einst erführ’, wie über Irdisch wol
das Gut’ auf Böses schmeck’; das deinen Hasses groll,
O unbarmherzigs Glück, dein Muht an mir nicht kühle.
Soll denn die Warheit selbst bey mir unwarhafft seyn,
unüberwindlich auch mein Unglück nur allein?
Ach! so befihl’ ichs dem, der alle Sachen lenket,
das sie doch endlich gut, wie bös sie sehn, ausgehn.
Sein Raht (tobt Höll und Welt) muß doch zu letzt geschehn.
Leicht hat GOtt zu erhöhn im Sinn, weil er versenket!
* Die Warheit redet in einem an Keyserlichen Hof
gehaltenen Schauspiel von der Verspotteten Zauberkunst.
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