Sonett-Forum

Normale Version: Einsamkeit
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Einsamkeit


In dieser Einsamkeit der mehr denn öden Wüsten,
Gestreckt auf wildes Kraut, an die bemooste See,
Beschau ich jenes Tal und dieser Felsen Höh,
Auf welchen Eulen nur und stille Vögel nisten.

Hier, fern von dem Palast, weit von des Pöbels Lüsten,
Betracht ich, wie der Mensch in Eitelkeit vergeh,
Wie auf nicht festem Grund all unser Hoffen steh,
Wie die vor Abend schmähn, die vor dem Tag uns grüßten.

Die Höhl, der rauhe Wald, der Totenkopf, der Stein,
Den auch die Zeit auffrißt, die abgezehrten Bein
Entwerfen in dem Mut unzählige Gedanken.

Der Mauren alter Graus, dies unbebaute Land
Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt,
Daß alles, ohn ein Geist, den Gott selbst hält, muß wanken.



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