Sonett-Forum

Normale Version: Über mein unaufhörliches Unglück
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Über mein unaufhörliches Unglück


Ach ungerechtes Glück! hast du denn schon vergessen
dein alte Wankel-Art und steten unbestand /
daß du mich also quälst mit unermüdter Hand?
ist denn der wechsel aus / der dich so lang besessen?

wilst du mein Herzen Blut durch thränen außher pressen.
du lösest nur der freud' / und nicht des Elends / band.
ach leider Ich versink in diesem Jammer strand.
es ist die Unglücks Flut zu tieff / und nicht zu messen.

Ich siehe keine Hülf und Rettung aus der Noht
vor mir das Meer / die Berg' auf seiten / ruckwerts Feinde.
wann seine wunder-Macht mir nicht erzeigt mein GOtt /

so ists mit mir geschehn; doch / hab' ich den zum Freunde /
es geh' auch wie es woll / so bin ich schon vergnügt.
Ein dapfers Herz auch wol im grösten Unglück siegt.


.