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Normale Version: Vor der Leiche des Fräulein Therese Gräfin v. Seinsheim
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Vor der Leiche des Fräulein Therese Gräfin v. Seinsheim
(geb. 1815. gest. 1829.)


Befremdet mit der Welt Genüssen,
Als Lilie in schönster Blüthe,
Ein Bild der Unschuld, sanftmuth, Güte,
Wird uns Therese schon entrissen!

Sie kann den Frühling nicht mehr grüßen,
Nicht fühlen in der Ihren Mitte,
Nicht hören vieler Armen Bitte,
Und, ach! den Vater nicht mehr küssen!

Man fühlt bei den erlosch'nen Blicken,
Woraus nicht Reize mehr entzücken,
Verklärung jenseits sie beglücken.

Sie ist mit kindlichem Verlangen
Zu ihrer Mutter heimgegangen,
Die Nichtgekannte zu umfangen.


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