Sonett-Forum

Normale Version: Eifersucht
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Eifersucht

Ich sah im Scheine halbverlosch'ner Kerzen
Mit mira einen muntern Jüngling scherzen:
Schnell stand bei allem Trotz' und Widerstande
Durch Eifersucht das Herz im vollen Brande.

Wohin ich ängstlich mich auch immer wandte,
Im Argwohn' ich nur Schreckliches erkannte;
Doch zürnend riß mit Manneskraft die Schmerzen,
Dem Irrthum' fluchend, ich vom wunden Herzen.

Den Blinden sieht der Zwist in mir, den Tauben,
Dem Scheine gönn' ich niemals einen Glauben -
Ich lasse mir das Heiligste nicht rauben!

Nur zeitlich hat ein Fremdling sie geblendet,
Der Prüfungsaugenblick ist schon geendet,
Mir hat das Herz sie ewig zugewendet!


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