Sonett-Forum

Schwermuth.

Wie ist, o Liebe, deine Gunst mir bitter!
Und doch, o himmlische, wie sind mir süße
Der Wehmuth-Leiden quälende Genüsse!
Ist ohne ihnen mir nicht Alles Flitter?

In Nichts versinken Ruhm und Gold und Güter;
Um Liebe ich den Tod als Freund begrüße;
Das Feindlichste ich gerne schuldlos büße,
Erhält den Schmerz sich nur der Minneritter!

Fortuna steht mit allen ihren Gaben,
Die Erde mir mit ihrem Gold und Schätzen.
Der Himmel selbst bei diesen Leiden offen:

Kann ich auch nur mich am Gedanken laben,
Beständigkeit in Miras Tugend setzen,
Und Lebenstrost durch ihre Liebe hoffen!


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