05.11.2023, 15:03
Joseph Karl von Train
1787 - 1850
Im Dezember
An die Ferne
Noch heitre Luft, noch herbstlich milde Tage,
Da sonst der Winter längst uns hielt gefangen;
Noch frische Saat, in Büschen noch Verlangen,
Nach Spiel und Kuß, nach süßer Liebesklage.
Die grüne Tann', noch ist's, als ob sie frage,
Warum ich einsam bin hieher gegangen?
Warum nicht mehr von Ihrem Arm umhangen,
Daß er den schatt'gen Mantel um uns schlage?
Ihr theuren Fluren, stets mir treu befunden,
Die ihr bei meines Glücks verschwiegner Feier
Oft Schutz, und kühles Obdach freundlich brachtet,
Ach, dießmal habt ihr wenig mein geachtet,
Da ihr noch prangt im Schmuck der Sonnenstunden,
Indeß mich deckt der Trennung kalter Schleier!
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1787 - 1850
Im Dezember
An die Ferne
Noch heitre Luft, noch herbstlich milde Tage,
Da sonst der Winter längst uns hielt gefangen;
Noch frische Saat, in Büschen noch Verlangen,
Nach Spiel und Kuß, nach süßer Liebesklage.
Die grüne Tann', noch ist's, als ob sie frage,
Warum ich einsam bin hieher gegangen?
Warum nicht mehr von Ihrem Arm umhangen,
Daß er den schatt'gen Mantel um uns schlage?
Ihr theuren Fluren, stets mir treu befunden,
Die ihr bei meines Glücks verschwiegner Feier
Oft Schutz, und kühles Obdach freundlich brachtet,
Ach, dießmal habt ihr wenig mein geachtet,
Da ihr noch prangt im Schmuck der Sonnenstunden,
Indeß mich deckt der Trennung kalter Schleier!
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