Sonett-Forum

Normale Version: Liebe
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Liebe

Es hält ein süßer Zauber mich gebunden,
Un nicht vermag die Kraft zu widerstreben;
Dem Einen muß ich ganz dahin mich geben,
Ein Traum ist Alles Andre mir geschwunden.

Ich habe sie, die göttliche, gefunden,
Die mich erweckt zu einem neuen Leben,
In dem die Horen sanft vorüberschweben,
Die heitre Stirn' mit Rosen hold umwunden.

O daß die frühern Tage nimmer kehren,
Daß dieser Arm mich ewig süß umschlinge,
Mir ewig dieser Lippe Blüthen winken!

Doch wollt ihr, mächt'ge Herrscher aller Dinge,
So hohem Glück die Dauer nicht gewähren,
Laßt mich von Lieb' entseelt, zum Grabe sinken!


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