Sonett-Forum

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Fraunhofer
(geb. 1787; gestorben 1826.)


So viel der Erde nicht darfst du die Deine nennen,
Als du mit deinem Leib vermöchtest zu bedecken:
Doch kannst du deine Hand kühn nach den Sonnen strecken,
Fühlst du in deinem Geist des Sonnenlichtes Brennen.

Im Erdenstoffe selbst die Kraft des Geistes wecken,
Und die Unendlichkeit mit hohem Maßstab trennen,
Die Sternenkreise all' bezeichnen und erkennen, -
Das darf des Menschen Muth, des Göttlichen erzwecken.

Nach Oben hat ja Gott dem treuen, reinen Willen
Kein Ziel gesteckt, als nur sein eigen heilig Wesen,
Nach unten aber sinkt er in die Macht der Hölle.

Des Sehers Sehnsucht nicht, drum konnte nichts sie stillen,
Des Gottes Zeichen wollt' am fernsten Stern er lesen:
Denn sein, sein war das Licht, er ging zur Lichtesquelle.


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