Sonett-Forum

Normale Version: An Josephine von Krämer
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An Josephine von Krämer
Stammbuchblatt



Traum nur ist die Freude, rosenflüchtig;
Hauch nur in des Lenzes Zephyrlied;
Duft, der schläft im Veilchenkelche züchtig,
Zart empfunden, still und zart verglüht.

Bleibt das Wort doch ewig fest und richtig:
Lebe schnell! Wie Deine Zeit entflieht,
Wird des Augenblickes Allmacht nichtig,
Der, ein Wandelgeist, die Welt durchzieht.

Was so golden glänzt gemeinen Seelen,
Sucht kein edles Herz; denn nur Gemeines
Kann die Gier leichtfert’gen Pöbels wählen.

Doch, was Staub ist für gemeine Seelen,
Faßt der Weise sorgsam in Juwelen:
Das nur ist ein Wahres, Schönes, Reines!



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