Sonett-Forum

Normale Version: Die Hände wollt’ ich zum Gebete falten...
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Ludwig I.
König von Bayern

1786 – 1868


Die Hände wollt’ ich zum Gebete falten,
Im trüben harten Kampf mit mir begriffen,
Ich konnte mich nicht finden aus den Riffen,
Ich konnte nicht durch eig’ne Kraft mich halten.

So kniete ich, nicht rettend konnt’ ich schiffen
Aus der Versuchung schrecklichen Gewalten
Zu reizend mußte Sünde sich gestalten,
Das Himmlische schloß sich in Hieroglyphen.

Da fühlt’ ich vor dem Geist sich’s plötzlich hellen,
es sprach: „Mit Gott ist nicht zu unterhandeln,
Nicht ihm entgegen darf der Will’ sich stellen.“

Es blühen schon die Pfirschen und die Mandeln,
Ich sehe Leben der Natur entquellen,
Durch Gott mein wesen liebend sich verwandeln.



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